Kaltenberg - warm um's Herz!
„Hoch vom Berg ins Tal hinaus ragt ein lieblich
Gotteshaus;
Kaltenberg wird es genannt, frommen Pilgern
wohlbekannt“
So lautet die erste Strophe des Kaltenberger
Wallfahrtsliedes, das 1937 entstanden, nicht nur
von den Ängsten und Nöten der Bevölkerung, in
den vorangegangenen, von Krieg und Türkensturm
geprägten Jahrhunderten berichtet, sondern auch
bereits
zu Beginn auf die besondere topographische Lage
des Wallfahrtsortes verweist.
Wie die meisten Wallfahrtsorte, geht auch
Kaltenberg auf eine Legende zurück, die aber ein
festes Rückgrat im Gnadenbild besitzt, das heute
den Hochaltar der Wallfahrtskirche schmückt und
das Herzstück von Kirche und Ort bildet: „Unser
lieben Frauen Hilff am Kaltenberg.“
Dabei handelt es sich um eine ansprechende
spätgotische Holzplastik, die vor etwa 500
Jahren von einer ebenso kundigen, wie frommen
Hand geschnitzt worden ist.
Diese ist das kunstgeschichtliche Rückgrat des
Marienheiligtums Kaltenberg; ein zweites, nicht
weniger verläßliches Rückgrat bildet die
Geschichte der Marienverehrung auf dieser
Mühlviertler Bergeshöhe.Bereits Mitte des 17.
Jahrhunderts befand sich das vorher beschriebene
Marienbildnis an einer mächtigen Linde direkt an
der Scheitellinie der Bergeshöhe. Als nun im
Jahre 1658 ein Hüterbub an eben dieser Stelle
andächtig das Bildnis betrachtete, sah er
plötzlich statt der verwitterten Figur, die
Gottesmutter mit dem Jesuskind in himmlischem
Glanz.
Zu Ehren der hl. Maria
wurde danach an dieser Stelle eine Kapelle
gebaut, und zwischen 1798 und 1803 die
Wallfahrtskirche
errichtet, deren Hochaltar noch
heute das Marienbildnis, in seinem Zentrum
trägt. 1785 wurde Kaltenberg als selbständige
Pfarre errichtet, und der Exkapuziner Agricola
Hauer als erster Pfarrer eingesetzt.
Auch heute bildet die Kirche das Herzstück der
Gemeinde. Sie besteht aus einem einschiffigen
Langhaus, welches durch zwei Doppelpilasterpaare
in drei Joche unterteilt ist. Die Joachim-
Prugger Orgel, aus den Jahren 1789- 1798, die
erst vor wenigen Jahren generalsaniert wurde,
und heute wieder in neuer Pracht erstrahlt,
sowie die wunderbaren Malereien, die die
Kirchenwände und die Decke zieren, machen
Kaltenberg auch zu einer überaus beliebten
Hochzeitskirche.
Zu erreichen ist Kaltenberg auch zu Fuß, über
einen der wohl schönsten Kreuzwege der Region.
Oben am Berg thront Kaltenberg mit seiner
markanten Wallfahrtskirche. Dort angekommen wird
der Kreuzweggeher für seine Mühen mit einem
unvergesslichen Ausblick belohnt. Dort, wo „die
Chöre den Himmel preisen“ (in Anspielung auf die
Sommerakademie Cantata Kaltenberg), ist man um
mit den Worten des Mühlviertler Alpinisten und
Bergführer Hannes Gasser zu sprechen, „Auf
Rufweite mit den Engeln! |